Im
Jahre 1987 sind die Fußballer des TSV Geschwand erstmals in die damalige
B-Klasse aufgestiegen. Dieser Erfolg wurde nach jetzt 20 Jahren
gebührend gefeiert: Mit einem Einlagespiel der damaligen Aufstiegself
gegen die Ü 40 des SC Kühlenfels, die sich glücklich mit 6:5
durchsetzte.
Dass es früher einmal schneller ging, merkte Reinhold Eckert, der
einzige heute noch aktive Fußballer der Aufstiegself, schon nach fünf
Minuten. «Na kummt halt», forderte er seine Mitspieler auf, als sie bei
einer Kontermöglichkeit nicht schnell genug nachrückten. Auch heute noch
ist Eckert mit 43 Jahren eine der Stützen der ersten Mannschaft des TSV
Geschwand.
Mit seiner Erfahrung und seiner Übersicht als Libero ist er immer noch
wertvoll für uns», sagte Bülent Yildirici am Spielfeldrand. Der Spieler
der aktuellen «Ersten» war einer von über 100 Zuschauern, die trotz des
schlechten Wetters den Auftritt der Altstars nicht versäumen wollten.
Und sie alle kamen auf ihre Kosten.
Feine Doppelpässe, gelungene Spielzüge und viele Tore wurden geboten,
wobei sich vor allem zwei Akteure in der ersten Halbzeit besonders
hervortaten: Natürlich Reini Eckert, der zunächst mit einem Fernschuss
beide Pfosten gleichzeitig testete, ehe er mit einem satten
25-Meter-Schuss seinen Treffer markierte.
Aber auch Reini Igl, in den 90ern sechs Jahre Trainer beim TSV Geschwand,
spielte sich mit zwei Treffern in Halbzeit eins in den Vordergrund:
Allerdings traf der gebürtige Kühlenfelser zunächst für die gegnerischen
Farben. Ob ihn der TSV-Vorsitzende und Stadionsprecher Karl-Heinz Melch
deswegen «Doppelherz» nannte?
«Jetzt wird’s Zeit, dass Du endlich unser Trikot anziehst» forderte er
Igl nach dessen zweitem Treffer auf. Als Igl dies in der Halbzeit auch
tat und auch für den TSV Geschwand einlochte, war auch Josef Eckert,
sein Gegenspieler aus dem ersten Abschnitt, wieder versöhnt.
Josef Eckert hatte sozusagen den weitesten Anfahrtsweg der
87er-Aufstiegself. Seit über 15 Jahren war ich nicht mehr in Geschwand,
berichtete der Lehrer, der die letzten Jahre an einer deutschen Schule
in Ägypten unterrichtet hat. Dort hatte ich kaum Gelegenheit zum Sport,
sagte er, sichtlich außer Atem, nach den Spiel.
Doch dafür, dass große Teile der Aufstiegsmannschaft nicht mehr aktiv
gegen den Ball treten, schlugen sie sich recht wacker. Mit einer
furiosen Aufholjagd verkürzten sie durch Treffer von Horst Zimmerer und
Stephan Hauptmann, Geschwands Rekordspieler (883 Einsätze), noch auf
5:6.
Überlegt schob Zimmerer, der für Geschwand in 82 Spielen 98 Tore
erzielte, wie in alten Zeiten aus acht Metern den Ball ins Eck. Doch
dass es zum Ausgleich nicht mehr reichte, war in Geschwand eher
Nebensache, da nach dem Spiel das gemütliche Beisammensein im
Vordergrund stand. Außerdem hätte man ja sogar mit 7:4 gewonnen, wenn
man die zwei Tore von Igl der richtigen Seite zuschreibt.
Aufgebot TSV Geschwand 1987/ 2007: Stephan Hauptmann, Martin Gmelch,
Edmund Wiegärtner, Josef Eckert, Armin Dümler, Roland Bischoff, Alvin
Dresel, Horst Zimmerer, Reinhold Eckert, Siegmund Zimmerer, Lorenz
Wiegärtner, Siggi Neuner, Paul Hauptmann, Georg Mayer, Johannes Mayer,
Reini Igl. |